Bester Nachwuchs im Musikinstrumentenbau
LUDWIGSBURG Junge Musikinstrumentenmacher werden Bundessieger beim diesjährigen Leistungswettbewerb des deutschen Handwerks PLW
Zwar kann es in jeder Berufsbranche nur jeweils einen Bundessieger geben, doch ist allein schon die Teilnahme am Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks, kurz PLW, bereits eine Auszeichnung für herausragende handwerkliche Leistungen. Kein Wunder also, dass die diesjährigen Kandidatinnen und Kandidaten stolz auf die eigene Leistung mit einem Siegeslächeln ihre Prüfungsstücke präsentierten.
Fünf Stunden lang zeigten die jungen Nachwuchskräfte am Samstag, den 14. November 2015, an verschiedenen Bauteilen eines Musikinstrumentes, was fachlich so alles in ihnen steckt. In diesem engen Zeitrahmen mussten Mechaniken überholt und reguliert, Orgelpfeifen hergestellt, Klappen aufgesetzt, Zapfen gedreht, Rasten gebaut und verleimt, Mundrohre hergestellt, gebogen und Instrumente gestimmt werden. Dies taten die Teilnehmer unter den strengen Augen der bewertenden Fachjury, darunter Thomas Gärtner, der stellvertretende Innungsobermeister Baden-Württemberg.
Ort des Geschehens war, wie bereits die Jahre zuvor, die Oscar-Walcker-Schule Ludwigsburg. An der beruflichen Schule auf dem Römerhügel werden Auszubildende aus den Bereichen Orgelbau, Klavier- und Cembalobau sowie Holz- und Metallblasinstrumentenmacher aus dem gesamten Bundesgebiet und darüber hinaus ausgebildet. Organisiert hatte die Veranstaltung dankenswerterweise wieder Frau Helga Reiser aus Biberach.
Folgende Teilnehmer des diesjährigen Leistungswettbewerbs konnten sich als stolze Bundessieger durchsetzen: der Metallblasinstrumentenmacher Jan-Christoph Metz aus Freiburg, die Berliner Orgelbauerin Friederike Thiemann, der Freiburger Klavierbauer Nikolaus Decker sowie die Handzuginstrumentenmacherin Maria Kühn aus Sachsen.
Den strahlenden Gewinnern winkt nun eine finanzielle Förderung ihrer beruflichen Weiterbildung, wie etwa der Meisterprüfung. Zudem sind sie geladen zur feierlichen Abschlussveranstaltung Anfang Dezember in Frankfurt am Main, wo auch ihre Prüfungsstücke ausgestellt werden.
Teilnahmeberechtigt am Praktischen Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks sind alle jungen Handwerkerinnen und Handwerker unter 25 Jahren, die ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben. Für den Bundeswettbewerb sind nur Kandidaten zugelassen, die als erste Sieger aus den vorangegangenen Kammer- und Landeswettbewerben hervorgegangen sind. Gastgeber und Veranstalter des diesjährigen PLW, der seit 1951 jährlich auf Innungs-, Kammer-, Landes- und schließlich auf Bundesebene durchgeführt wird, ist die Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main.
Verfasser: N. Huber.